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Donnerstag, 16. Juli 2015

Engelberg - Jochpass - Engstlenalp

Ebene bei Trüebsee 
Heute wanderte ich wieder einmal ein Stück über die Via Alpina. Der Zubringer zum Berner Oberland führt von Engelberg über den Jochpass auf die Engstlenalp.
Die Anreise via Luzern nach Engelberg geht verhältnismässig zügig, jedoch war der Regiozug ab Luzern berstend voll - auf jeden Fall bis zur Stanserhornbahn. Von dort an war es im Zuzg wie später auf den Wanderwegen: Bevölkert aber nicht überfüllt. 
Um kurz vor 10 Uhr startete ich am Bahnhof Engelberg zu meiner Wanderung.



Eckdaten
Trüebsee
Startpunkt: Engelberg Bahnhof, 1009 müM
Endpunkt: Engstlenalp, 1834 müM

Route:
Engelberg - Trüebsee - Jochpass (2207 müM) - Engstlenalp

Wanderzeit:
Engelberg – Gerschnialp: 35 min
Gerschnialp - Trüebsee Station: 1h 10min
Trüebsee Station - Jochpass: 1h 15min
Jochpass - Engstlenalp: 50 min

Weg
Durchgehend T2-



Wegbeschreibung:
Ab Bahnhof Engelberg gibt es ein ca. 5minütiges flaches WarmUp, um das Dorf zu verlassen. Rechterhand sieht man dabei die Sprungschanzen, auf welchen Simon Ammanns grosse Karriere begann.

Beim Restaurant Bänklialp beginnt der Anstieg zur Überwindung von insgesamt 1200 Höhenmetern. Diese überwindet man auf dieser Route in drei Abschnitten.
Der erste Abschnitt führt fast komplett angenehm und regelmässig ansteigend durch den Wald bis zur Gerschnialp. Hier geht es ziemlich flach und sonnig über Kuhweiden bis beim nächsten Waldrand die nächste Etappe des Anstiegs wartet. Diese führt über fast 500hm steil hoch zur Station Trüebsee, die bereits sichtbar ist. Zum Glück erfolgt auch dieser Anstieg fast vollständig im Wald. Doch auch so fliesst der Schweiss in Strömen. Obwohl der Weg steil ist, bekomme ich einen guten Rhythmus. Für die knapp 500hm brauche ich rund eine Stunde. Oben angekommen bin ich schockiert von den Baustellen, die mir entgegenschlagen. Offenbar werden mehrere neue Bergbahnen erbaut. Da es bereits sehr viele davon hat in diesem Gebiet, verstehe ich nicht, warum es noch mehr davon braucht.

Schnell mache ich mich wieder davon um die dritte Steigungsetappe in Angriff zu nehmen. Zunächst muss ich wenige Höhenmeter zum Trüebsee absteigen. Auf der anderen Seite des Sees sehe ich bereits den Weg, der sich durch viel Vegetation bergwärts schlängelt. Ich zweige also auf diesen Weg ab. Ich bin froh, dass die Pflanzen etwas Kühle abstrahlen. 

Engstlensee
Der Weg windet sich mal steiler und mal flacher in vielen Spitzkehren den Hang hinauf. Da die Beine langsam müde sind und die Hitze drückt, bin ich froh, nach 75min den Jochpasas erreicht zu haben. Auch hier hat es viele hässliche Bahnstationen. Daher gehe ich ohne Rast weiter, denn nur wenige Schritte weiter vorn bietet sich mir ein wunderschöner Blick auf den Engstlensee. Der Abstieg aufs Seeniveau braucht ca. 45min. Nun setze ich mich hin und gönne meinen Füssen ein kühles Bad im See. Das tut gut!


Nun sind es nur noch 5min bis zur Busstation auf der Engstlenalp. Ab hier kann ich im Postauto die Fahrt durch das landschaftlich wunderschöne Gental geniessen. 



Mittwoch, 3. September 2014

Berner Oberland Ost: Höhenweg Planplatte - Engstlenalp

Hochsträss frisch gepudert
Es bot sich heute spontan die Gelegenheit, eines der seltenen Schönwetterfenster für eine Wanderung auszunutzen. Ganz im Osten des Berner Oberlandes wollte ich den Höhenweg von der Planplatte zur Engstlenalp erwanderen. 
Der Bequemlichkeit halber gönnte ich mir die Fahrt mit der Gondelbahn von Meiringen bis auf die Planplatte. Das ersparte mir realistischerweise ca. 1200m Aufstieg von Hasliberg Reuti bis zur Bergstation Planplatte.







Nebelmeer über dem Gental
Kurz nach 09:30 Uhr erreichte ich mit der Bahn die Bergstation und besuchte zunächst den nahe gelegenen Aussichtspunkt. Was für ein wunderbarer Ausblick auf die östlichen Berner- und die Zentralalpen!
Um kurz nach 10 Uhr war es dann Zeit zum Loslaufen in Richtung Balmeregghorn.







Eckdaten: 
Wetterhornkette
Startpunkt: Bergstation Planplatte, 2233 müM
Endpunkt: Engstlenalp, 1834 müM


Route: 
Planplatte - Balmeregghorn (2255 müM) - 
Erzegg - Tannsee - Tannalp - 
Engstlenalp


Wanderzeit:
Planplatte - Balmeregghorn: 55min
Balmeregghorn - Tannalp: 1h 30min
Tannalp - Engstlenalp: 40min
Total: 3h 05min

Weg:
T2, sehr gut ausgebaut und gepflegt, bei Nässe ist auf dem Schiefer Vorsicht geboten



Sustenhorn
Wegbeschreibung:
Von der Bergstation Planplatte führt der breite Wanderweg nördöstlich weg. Bald verzweigt sicher der Weg und ich folge dem Wegweiser zum Balmeregghorn. Der Weg wird nun zwar schmaler und auch geht es rechts steil nach unten, doch der Weg ist nirgends gefährlich. 


Bald eröffnet sich mir der wunderbare Blick auf die blütenweisse Nordflanke des Sustenhorns. 

Nicht allzu tief unter mir liegt das noch dichte Nebelmeer. 



Bereits nach 55min stehe ich auf dem Gipfel des Balmeregghorns, welches nur wenige Meter höher ist als die Bergstation Planplatte. Allerdings habe ich inzwischen ca. 130 Höhenmeter verloren. 

Auf dem Gipfel (zwar ist es der höchste Punkt der Kette, jedoch erscheint mir das Wort "Gipfel" doch ein wenig übertrieben...) gibt es eine kurze Rast. Nun gilt es zu entscheiden, ob ich direkt nach Melchsee Frutt absteigen und dann durch die Ebene zur Tannalp gehen oder noch weiter dem Höhenweg folgen soll. 
Da die Melchsee Frutt noch in Nebelfetzen liegt, ist die Entscheidung einfach. Ich folge weiter dem angenehmen Höhenweg. Vorsicht ist einzig an einigen wenigen sehr nassen und dadurch äusserst rutschigen Schieferpartien geboten.


Unterwegs begegnen mir andere Naturfreunde, häufig auch vierbeinige. 
















Tannsee
Langsam verliert der Wanderweg an Höhe. Beim Tannsee bin ich auf der Ebene angelangt und es eröffnet sich mir ein beinahe kitschiges Panorama über den Tannsee in Richtung Melchsee Frutt.

Auf der Tannalp stärke ich mich mit einer feinen Tomatensuppe und nehme anschliessend die letzten 40min des Weges zur Engstlenalp unter die Füsse. Dieses Wegstück bringe ich in den Turnschuhen hinter mich, was bei genügend Vorsicht durchaus möglich ist. ¨



Von der Engstlenalp aus führt mich das Postauto in ca, 50min zurück nach Meiringen. Aber Achtung: Das Postauto fährt nur wenige Male pro Tag. Ein Blick auf den Fahrplan ist unerlässlich!

Mit dieser Tour habe ich ein weiteres Stück der Via Alpina unter die Füsse genommen. Die Originalroute führt eigentlich von der Engstlenalp nach Meiringen, passiert jedoch genau das heute zurückgelegte Streckenstück.

Mehr zu dieser Tour auf SchweizMobil.ch.











Samstag, 28. Juli 2012

Lenk - Trüttlisbergpass - Turbach - Gstaad

Bei der Wallegg - ein Blick zurück
Der letzte Tag meiner grossen Tour steht bevor. Obwohl ich bisher eigentlich ausschliesslich gute Erfahrungen gemacht habe und vollgepackt bin mit besten Eindrücken, spüre ich jetzt, dass ich genug habe. Jetzt will ich nur noch nach Hause!
Also packe ich es an. Früh geht es los. In der Nacht hat es intensiv geregnet und man weiss nicht so richtig, was das Wetter heute will. Bestenfalls bleibt es von oben her trocken, worst case habe ich och 7h Wanderung im Regen vor mir...
Kurz vor halb acht mache ich mich also auf den Weg. 


Eckdaten:
Startpunkt: Lenk, 1068 müM

Endpunkt: Gstaad Bahnhof, 1068 müM

Strecke:
Lenk - Wallegg - Lochberg - 
Trüttlisbergpass (2038 müM) - 
Türli - Pfaffenberg - Turbach - 
Gstaad

Total: 
ca. 23km

Wanderzeit:
ca. 7h 15min

Weg:
T1 - T2


Die Strecke:
Nach der Wallegg
An der Lenk geht es zunächst durchs Dorf, dann aber gleich nach dem Dorfausgang steigt der Weg über die Wiesen an. Zwar regnet es nicht, aber trotzdem sind meine Beine nach spätestens 10 Minuten nass bis über die Knie. Bald komme ich auf einen Waldweg, da ist es etwas trockener und nach etwa einer Stunde habe ich das Berghaus Wallegg erreicht. Noch geht es weiter durch den Wald und nun regnet es auch wieder, doch im Wald merke ich nicht so viel davon. 

Nach einer weiteren ca. halben Stunde komme ich aus dem Wald. Vor mir liegen nun Weiden. Stetig steigt der Weg zunächst über den unteren und danach den oberen Lochberg an. Der Weg ist teils mühsam zu gehen, da die Kühe tiefe Löcher in den aufgeweichten Boden gestanzt haben. Zweierorts durchquere ich eine Kuhherde. Bis ich nach dem oberen Lochberg wieder ganz verlassen unterwegs bin. 

Und nun ist er da, der Trüttlisbergpass - der letzte von 7 Pässen auf meiner Wanderung durchs Berner Oberland. 
Vorbei an der Tube komme ich zum Türli, wo ich rechtshaltend den Weg hinter dem Giferspitz durch in Richtung Turbach einschlage. 

Zwischen Giferspitz und Wistätthorn
Was jetzt kommt, erscheint mir endlos. Mehr als zwei Stunden wandere ich durch das Tal zwischen Wistätthorn und Giferspitz. Die Landschaft immer gleich, und es scheint kein Ende zu nehmen. 
Endlich nimmt das Tal ein Ende und kurz vor Turbach wechsle ich in die Joggingschuhe. Das Wetter scheint freundlicher zu werden und der Weg ist nur noch ein T1. 
Ich setze zum Endspurt an, doch von hier aus erwarten mich immer noch rund zwei Stunden Wanderung bis zum Bahnhof in Gstaad... Einen Schritt nach dem anderen... noch eine Stunde... Dann noch eine Kehre und noch eine Kehre, bis ich schliesslich am Dorfeingang von Gstaad stehe. 

Schlammig bis unter die Knie gehe ich durch die edle Hauptgasse von Gstaad und werde dementsprechend skeptisch betrachtet. 

Am Bahnhof angekommen überkommen mich die Emotionen. Nach fast 150 km, über 10 000 Höhenmetern und 44 Stunden Wanderzeit und  - wohl am erstaunlichsten - mit null Blasen an den Füssen bin ich am Ziel angekommen.


Das war's - eine wunderbare Woche voller Eindrücke, anstrengend aber reinigend, teilweise fast wie im Trance und die wohl nachhaltigste Erfahrung, die ich bisher gemacht habe. Und: Ich würde das Gleiche wieder tun!



Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01553.html

Freitag, 27. Juli 2012

Adelboden - Nassberg - Hahnenmoos - Lenk

Heute ist der Erholungstag. Die Route über den Hahenmoospass ist verhältnismässig kurz und mit weniger als 1000 Höhenmetern, die es zu überwinden gilt, auch verhältnismässig wenig anstrengend. Aber nach 5 harten Tagen hatte ich mir das verdient. 
Zusätzlich wartete als Belohnung für die Anstrengungen heute abend an der Lenk ein Sporthotel mit Hallenbad und allem weiteren Komfort.
Gestärkt von einem tollen Frühstück geht es 08:45 Uhr los.




Am Gilbach
Eckdaten:
Startpunkt: Adelboden, 1350 müM
Endpunkt: Lenk, 1068 müM

Strecke:
Adelboden - Gilbach - Bergläger - Alp Winterröschte - Nassberg -
Hahnenmoospass ( 1950 müM) - 
Bühlberg /  Brandegg - Lenk

Total: 
ca. 17 km

Wanderzeit:
ca. 5h 15min

Weg:
T1 - T2


Die Strecke:
Zunächst geht es auf Asphalt (daher natürlich in den leichten Schuhen) dorfauswärts hinunter zum Gilbach. Dort wandere ich etwa eineinhalb Stunden immer mehr oder weniger unter der Sillerenbahn dem Gilbach entlang bis zur Gondelstation Bergläger. 

Weg in Richtung Bütschi
Dort entschliesse ich mich dazu, die eigentliche Via Alpina zu verlassen. Auf der Hauptroute hat es viel zu viele Menschen, auf Trottinetts, Mountainbikes, mit Hunden oder einfach nur so. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Also zweige ich nach links ab, um via Alp Winterröschte und Bütschi über den Nassberg zum Hahnenmoospass zu gelangen. Den Tipp habe ich übrigens von den zwei jungen Wanderern erhalten, die ich auf der Sefinenfurgge getroffen habe. 
Auf diesem Weg begegne ich nur sehr wenigen Menschen. Es geht mit einer Ausnahme gemächlich aufwärts in Richtung Bütschi. Kurz davor zweige ich nach rechts ab, wechsle die Schuhe und mache mich auf den Weg zum Nassberg. Hier ist es steiler, jedoch nicht allzulange. 

Einmal oben auf dem Nassberg wandere ich dem Grat entlang bis ich kurz vor der Bergstation des Luegli-Sessellifts an die Wegkreuzung gelange. Hier halte ich nach rechts und nach einer weiteren guten halben Stunde komme ich auf dem Hahnenmoospass an und lasse mich zur Mittagsrast nieder. 

Nach einer ausgiebigen Mittagspause mache ich mich - wieder im leichten Schuh - auf den weg abwärts. Der Fahrweg ist reichlich bevölkert, doch ich komme rasch vorwärts. Nach knapp einer Stunde bin ich bereits am Bühlberg. 

Blick auf die Lenk
Kurz darauf sehe ich auch schon das heutige Etappenziel nahe vor mir: Die Lenk. Teils über Wiesen, teils durch den Wald und dann wieder kurz auf der Strasse geht es stetig abwärts.

Schon bald komme ich im Dorf an. Als erstes gehe ich zum Bahnhof, um mir bereits heute das Zugticket für die morgige Heimfahrt ab Gstaad zu besorgen. Danach gehe ich zum Hotel, welches in nächster Nähe zum Bahnhof liegt. Da mein Zimmer einen grossen Balkon hat, welcher zu dieser Tageszeit (es ist erst etwas 15 Uhr) an der Sonne liegt, entschliesse ich mich dazu, mein Erholungsprogramm im Liegestuhl auf dem Balkon stattfinden zu lassen. 






Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01556.html und auf http://www.gpsies.com

Donnerstag, 26. Juli 2012

Kandersteg - Bunderchrinde - Adelboden


Nachdem ich gestern die Halbzeit meiner grossen Tour hinter mich gebraucht habe, fühle ich mich am Morgen recht beschwingt. Zudem wird mich heute Rahel auf meiner Tour über die Bunderchrinde begleiten. Das ist doch einmal etwas Neues. Und das Wetter zeigt sich einmal mehr kaiserlich. Also geht es um 08.30 Uhr auf zum Bahnhof in Kandersteg.








Eckdaten:
Startpunkt: Kandersteg, 1176 müM

Endpunkt: Kandersteg, 1348 müM

Strecke:
Kandersteg - Usser Üschene -  Alpschele - 
Bunderchrinde (2385 müM) - 
Vordere Bunder - Oey - 
Adelboden

Total: 
ca. 20 km

Wanderzeit:
ca. 7h 30min

Weg:
T1 - T3+


Die Strecke:
In Kandersteg verläuft der Wanderweg zunächst flach der Kander entlang. Das ist ideal, um am Morgen wieder in den Trott zu kommen. Nach ca. 25 Minuten erreichen wir das Pfadfinderzentrum in der Nähe der Gondelstation Sunnbühl. Dort zweigt der Weg zur Bunderchrinde rechts ab und schlängelt sich durch den Wald aufwärts. Idyllisch ist der Weg in der Alpbachschlucht. 

Bei der Alpschele
Zwischen der Schlucht und der Usser Üschine ist der Weg recht flach, um dann in Richtung Bärgli und weiter zur Alpschele steil anzusteigen. Erinnerungen an den gestrigen Anstieg zum Hohtürli werden wach. Ganz langsam gewinnen wir an Höhe. 


Bunderchrinde mit Sicht nach Adelboden






Nach der Alpschele wird der Weg bald sehr steinig. Trittsicherheit ist gefragt, denn die schiefrigen Steine rutschen bei Unsicherheiten sofort unter den Sohlen weg. Schritt für Schritt geht es in der Gröllhalde vorwärts, bis wir schliesslich die sichelförmige Bunderchrinde erreichen. 




Hier machen wir eine ausgiebige Mittagsrast. Es ist zwar windig, doch an einem windgeschützten Plätzchen lässt es sich gut verweilen. 
Gestärkt machen wir uns schliesslich an den langen Abstieg. 





Der  Abstieg beginnt wie der Weg nach oben geendet hat: Über eine Geröllhalde. Jeder Schritt fordert Konzentration, doch ich merke, dass ich mittlerweile etwas Übung mit solchen Wegteilen habe. Die ersten paar hundert Höhenmeter liegen schon bald hinter uns und der Weg wechselt sein Erscheinungsbild. Grasbüschel und Steine liegen nun gleichermassen unter unseren Füssen. 

Vorbei an der oberen Bunder geht es weiter abwärts.

Bald einmal kommt man in den Wald hinein, wo sich der Weg in vielen kurzen Kehren abwärts windet. 

Als der Weg in die Fahrstrasse mündet, wechsle ich die Schuhe. Noch immer liegt ca. 1 Stunde Fussweg vor uns bis zur Oey, wo Rahel mit gutem Timing den Bus in Richtung Frutigen erwischt. 

Auf mich warten noch einmal gut 100 Höhenmeter aufwärts ins Dorf Adelboden. Nach mehr als 7 Stunden unterwegs erscheinen diese teils steilen einhundert Höhenmeter schier endlos. 

Doch schliesslich erreiche ich das Hotel, welches mitten auf dem Dorfplatz steht. 



Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01555.html

Mittwoch, 25. Juli 2012

Griesalp - Hohtürli - Blüemlisalphütte - Oeschinensee - Kandersteg

Griesalp mit Gamchigletscher
Heute erwartet mich die Königsetappe der Via Alpina. Mit dem Hohtürli werde ich den höchsten Punkt der gesamten Via Alpina erreicht haben. Zwar wird die heutige Etappe rein zeitmässig kürzer sein als die gestrige, doch sie wird dafür noch steiler und anstrengender werden als gestern der happige letzte Anstieg zur Sefinenfurgge. Das Wetter ist wieder strahlend blau und ich will früh los, damit ich den Anstieg vor der Mittagshitze hinter mir habe.






Eckdaten:
Blick vom Hohtürli Richtung Thunersee
Startpunkt: Griesalp, 1440 müM

Endpunkt: Kandersteg, 1176 müM

Strecke:
Griesalp - obere Bundalp - Hohtürli - Blüemlisalphütte (2834 müM) - Oberbärgli - Oeschinensee - Kandersteg

Total: 
ca. 25 km

Wanderzeit:
ca. 8h

Weg:
T1 - T3+




Die Strecke:
Von der Griessalp aus geht es zunächst dem Wasser entlang taleinwärts in Richtung Gamchigletscher. Bald zweigt der Weg in Richtung obere Bundalp ab und er windet sich in einigen Kehren gut 400 Höhenmeter aufwärts.
Nach gut einer Stunde habe ich die obere Bundalp erreicht. Die Via Alpina folgt noch kurz einem Fahrweg und zweigt dann rechts ab in auf Wiesen. Der Weg wird steiler, aber noch durchaus erträglich bis zur Wegkreuzung, wo der Wanderweg von der Gspaltenhornhütte her in die Via Alpina einmündet. Von hier an wird es richtig steil. Zusätzlich spüre ich die Höhen- und Kilometer der vergangenen drei Tage in den Beinen. Und der Rucksack drückt mit seinem Gewicht zusätzlich. Es ist ein Durchbeissen, eine reine Kopfsache. Meter um Meter lege ich zurück. Fast 45 Minuten brauche ich für den einen grünen Bergrücken am Schnattiweng. Ein Teil vom Weg werde ich von drei anhänglichen und neugierigen Geissen begleitet, bis diese sich nach ca. 100 Höhenmetern zum Umkehren entschliessen und anderen Wanderern bergabwärts folgen. 


Treppen knapp unterhalb
vom Hohtürli
Szenenwechsel nach dem
Schnattiweng
Gleich oberhalb dieses steilen Anstiegs wechselt die Szenerie. Statt Grashalmen wird das Terrain jetzt voller Geröll und es hat sogar noch einige Schneefelder. Der Weg ist immer noch steil, aber auch anspruchsvoll, sicher ein T3+. 
Kurz vor der Passhöhe am Hohtürli werden die letzten Meter auf Treppen zurückgelegt. Noch einmal ein paar Minuten durchbeissen, dann habe ich es geschafft:







Der höchste Punkt der Via Alpina und für mich die Hälfte meiner Tour ist erreicht! 


Weg zur Blüemlisalphütte
Und weil es so schön ist, gönne ich mir auch noch die letzten ca. 50 Höhenmeter Anstieg zur berühmten Blüemlisalphütte. 


Hier mache ich eine nicht allzu lange Mittagsrast. Ich befinde mich auf 2834 müM und mit etwas Wind ist es hier oben doch recht frisch. 

Noch schnell ein paar Fotos machen und dann geht es auch schon wieder abwärts. Nach dem Hohtürli erfordert der erste Teil des Abstiegs viel Konzentration. Der Weg ist ausgetrampelt und birgt nach der Anstrengung des Aufstiegs ein gewisses Risiko für Misstritte. 

Später wird der Weg flacher und es ist ein angenehmes Wandern in Richtung Alp Oberbärgli. 



Von dort an wird es wieder steiler. Einige Wegteile sind sogar mit Ketten gesichert. Der Abstieg geht in die Beine, doch die wunderschöne Aussicht auf den Oeschinensee entlöhnt die Anstrengungen.

Am Ufer des Oeschinensees angekommen, gönne ich mir noch einmal eine Rast und bade meine Füsse im See.  Doch allzu lange will ich nicht verweilen. Der am Himmel scheint sich wettermässig etwas zusammenzubrauen. Und heute möchte ich gerne trocken im Hotel ankommen. 

Der Abstieg nach dem Oeschinensee nach Kandersteg dauert noch etwa eine Stunde. Ich kann ihn zum Glück in den leichten Joggingschuhen zurücklegen. Auf dem Weg nach unten fallen einige dicker Regentropfen, doch zum Glück hält sich der Regen zurück, so dass ich trocken in Kandersteg ankomme. 


Im Dorf gehe ich noch zur Post und schicke wieder einmal ein Paket an meine Heimadresse. Die schmutzigen Kleider treten bereits heute ihre Heimreise an. 




Dienstag, 24. Juli 2012

Lauterbrunnen - Mürren - Rotstockhütte - Sefinenfurgge - Griesalp


Vor dem heutigen Tag habe ich grossen Respekt. Laut den Angaben in meinem Buch liegen vor mir 10 Stunden Wanderzeit und 2100 Höhenmeter. Also muss ich früh los. 
Der Frühstücksraum ist immer noch leer, als ich ihn um 07.15 Uhr verlasse. 
Für den ersten Abschnitt bis nach Mürren mache ich mich in den Joggingschuhen auf den Weg. Einkaufen werde ich heute erst in Mürren. Also, los geht's!

Eckdaten:
Startpunkt: Lauterbrunnen, 795 müM
Endpunkt: Griesalp, 1440 müM

Strecke:
Lauterbrunnen - Mürren - 
Spielbodenalp - Rotstockhütte - 
Sefinenfurgge (2612 müM) - Griesalp

Total: 
25 km

Wanderzeit:
ca. 10 h

Weg:
T1 - T3


Die Strecke: 
Auf dem Weg nach Mürren
Der erste Anstieg unter der Lauterbrunnen - Grütschalpbahn ist steil. Dank der frühen Morgenstunde ist aber die Temperatur noch angenehm und schon bald sind die ersten 200 Höhenmeter geschafft. Nun geht es durch durch den Wald stetig aufwärts. Die Stimmung am Morgen früh ist idyllisch und immer wieder überquere ich kleine Bäche, welche sich wenige Meter später als Wasserfall ins Lauterbrunnental stürzen. Nicht vergeblich nennt man das Lauterbrunnental auch das Tal der 100 Wasserfälle!
Nach einer Stunde gönne ich mir eine kurze Trinkpause, doch danach geht es gleich weiter. Der Weg vor mir ist noch lang...
Nach ca. 2,5h stehe ich am Dorfeingang von Mürren. Ich wandere durchs Dorf und besorge mir im COOP den nötigen Proviant für heute.



Bergrücken zum Bryndli
Bei der Gondelstation der Schilthornbahn tausche ich die leichten Joggingschuhe gegen die Wanderschuhe. Der Weg wird vom T1 zum T2 und zieht sich mit einiger Steigung bis zur Spilbodenalp. Dort stehe ich vor einer Art Bergbuckel und ich denke nur: "Ohoh, da muss ich hoch...!"

Also packe ich die Steigung an, gemütlich und gönne mir öfter mal eine kurze Verschnaufpause. Der Anstieg über diesen Bergbuckel zum Bryndli dauert beinahe eine halbe Stunde, dafür werde ich mit einer tollen Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau belohnt. 



Rastplatz zu Mittag
Nun schlängelt sich der Weg über Weiden und Wiesen weiter ins Tal hinein. Weit oberhalb erkenne ich auf der rechten Seite das Drehrestaurant Piz Gloria.  Nach ca. einer weiteren Stunde bin ich bei der Rotstockhütte angelangt. Es ist Zeit für eine ausgiebige Mittagsrast. 

Doch irgendwann muss ich weiter. Der Weg bis zur Griesalp dauert von hier aus sicher immer noch 4 Stunden. Weiter geht's! Vorbei an der Rotstockhütte wird der rampenartige Weg zusehends steiler. Zu hinterst im Tal ist bereits kurz daruaf die Geröllhalde auszumachen, welche durch welche der Weg zur Sefinenfurgge auf den letzten Höhenmetern führt. 

Vor dem Schlussanstieg gibt es einen letzten Blick zurück und erste Erinnerungen an die Anstrengungen und zurückgelegten Kilometer der letzten Tage tauchen auf.
Ein letzter Blick zurück...

Nach anstrengenden letzten Höhenmetern ist es dann geschafft. Die Sefinenfurgge ist ein schmaler Übergang. Ich treffe auf zwei Jungs aus Deutschland, welche die Via Alpina von Montreux her in Angriff genommen haben. Anders als ich schleppen sie auch noch ihr Zelt, den Schlafsack und Kochutensilien mit sich. Lobenswert!

Da sich über meinem Kopf ein Gewitter zusammenzubrauen scheint, breche ich bald wieder auf und setze meinen Weg fort. Zunächst über Treppen, dann durch eine regelrechte Geröllhalde verliere ich auf dem T3-Weg rasch an Höhe. Unterwegs gönne ich mir nochmals eine kurze Rast an einem Bach, doch dann muss ich mich beeilen. Ich schaffe es gerade noch bei der Alp Bürgli den Regenschutz über den Rucksack zu ziehen und mir selber die Regenjacke anzuziehen und schon setzt das heftige Sommergewitter ein. Die letzten 20 Minuten bis zum Golderli erscheinen mir endlos. 

Bei der Unterkunft erlebe ich dann die erste negative Erfahrung auf meiner Via Alpina. Trotz Reservation ist mein Zimmer bereits besetzt, so dass ich pflotschnass die Wanderschuhe nochmals anziehen und mich zum 200m entfernten Naturfreundehaus begeben muss, wo es doch noch ein freies Zimmer für mich gibt.
Nach insgesamt mehr als 10 Stunden unterwegs bin ich nun froh um eine warme Dusche und ein gemütliches Bett.



Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01557.html

Montag, 23. Juli 2012

Grindelwald - Kleine Scheidegg - Wengen - Lauterbrunnen


Blick zurück: Wetterhorn und Grosse Scheidegg
Nach einer geruhsamen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück sind meine Beine gut erholt um den zweiten Abschnitt meiner Tour in Angriff zu nehmen. Bei Kaiserwetter präsentieren sich Eiger, Mönch und Jungfrau vor mir. Noch schnell die Fleecejacke, Mütze und Handschuhe per Post nach Hause senden und dann kann es losgehen. 









Eckdaten:
Startpunkt: Grindelwald, 1034 müM

Endpunkt: Lauterbrunnen, 795 müM

Strecke:
Grindelwald - Grindelwald Grund - Alpiglen - 
Kleine Scheidegg - 
Wengen - Lauterbrunnen

Total: 
22.5 km

Wanderzeit:
ca. 7h 15min

Weg:
T1


Die Strecke: 
Zunächst geht es gemütlich in Grindelwald durchs Dorf, wo ich mir noch den Lunch für heute besorgte. Dann schnell bei der Post vorbei, die warmen Kleider heimsenden. Schliesslich will ich nicht noch während 6 Tagen unnötigen Ballast mit mir herumtragen. 
Danach geht es zunächst bergab zum Bahnhof Grindelwald Grund, vorbei an der Talstation der Zahnradbahn auf die Kleine Scheidegg.

Nun geht es sofort mit einem steilen Anstieg los. Über das Wärgistal steigt es teils recht steil zur Station Brandegg und weiter nach Alpiglen an. Dort ist es Zeit für eine kurze Rast. Noch immer liegen mehr als eine Stunde Aufstieg vor mir. Es geht bereits gegen Mittag und die Sonne brennt, so dass die letzten 400 Höhenmeter bis auf die Kleine Scheidegg anstrengend sind. Immerhin habe ich mich inzwischen an den schweren Rucksack gewöhnt.

Doch mit in Ruhe wandern ist es aus zwei Gründen nicht weither: 

Erstens kommen mir ganze Volksströme von Menschen, die den Aufstieg ganz sicher per Bahn gemacht haben, entgegen. 

Und zweitens werden genau heute die Masten für die neue Sesselbahn per Helikopter angeliefert, so dass im Zweiminutentakt ein Helikopter die heere Bergruhe stört.

Nach insgesamt rund 3,5h Aufstieg habe ich es geschafft. Die Kleine Scheidegg ist erreicht. Wie immer trifft man hier auf viele Gäste aus Asien.

Eine ausgiebige Mittagsrast habe ich mir nun verdient und ich lege mich in die Sonne um Siesta vor herrlicher Kulisse zu machen. 


Kaiserkulisse auf der Kleinen Scheidegg: Eiger, Mönch und Jungfrau

Hundsschopf
Nun steht mir noch der lange Abstieg bevor. Zunächst auf der "Wanderautobahn" abwärts, vorbei am Hundsschopf auf die Wengernalp. Dort verlasse ich den Hauptstrom, wandere unter dem berühmten Brüggli durch und folge exakt der Lauberhornabfahrt bis zum Haneggschuss.
Von dort geht es endlich ein ordentliches Stück lang über flaches Gelände und ich nähere mich dem Dorf Wengen. 

Blick nach Wengen
Beim Dorfeingang zweigt der Wanderweg in Richtung Lauterbrunnen ab. In vielen Serpentinen windet dieser sich bergab bis zum Bahnhof Lauterbrunnen. 
Von dort aus sind es nur noch wenige Schritte bis zum Hotel Steinbock, wo ich ein Zimmer reserviert habe und mich hoffentlich wiederum gut erholen kann. Morgen habe ich schliesslich Grosses vor...




Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/de/etappe-01560.html und http://www.gpsies.com/map.do?fileId=aywolcksnypwtihf