Sonntag, 28. September 2014

5-Seen-Weg Zermatt

Begrüssung in Zermatt
Bei diesem Prachtswetter wollte ich heute gleich noch einmal  im Freien die Sonne geniessen. 
Und nach zwei Tagen im Berner Oberland entschloss ich mich spontan dazu, eine Fahrt ins Wallis zu machen. Das Ziel war schnell klar: Ich wollte das Matterhorn sehen. 

Nach zwei ausgiebigen Wandertagen war mir nicht mehr nach einer langen Wandertour, doch etwas Bewegung sollte es schon sein. Also entschied ich mich  für den 5-Seen-Weg von der Sunnegga zum Blauherd, welche mit ca. 2,5h Wanderzeit angepriesen wird. 



Lärchenwald nahe Grüensee

Eckdaten:

Startpunkt: Station Sunnegga, 2288 müM
Endpunkt: Station Blauherd, 2571 müM


Route
Sunnegga - Leisee - Mosjesee - Grüensee - 
Grindjesee - Stellisee - Blauherd


Wanderzeit
2h 30 min in gemütlichem Tempo.

Weg
Durchwegs maximal T2






Wegbeschreibung:

Mit der Standseilbahn geht es bequem in wenigen Minuten von Zermatt auf die Sunnegga. Von hier aus geht es Schlag auf Schlag.


Matterhornspiegelung im Leisee
Der Erste der fünf Seen liegt nur 5 min entfernt wenig unterhalb der Station. Danach geht es auf gutem Weg zum Weiler Eggen. Von dort geht es geradewegs auf den zweiten See, den Mosjsee zu. Dieser ist allerdings wenig idyllisch. Es scheint eher ein sich auf einer Baustelle befindlichen Speichersee zu sein. 










Aussicht nicht nur aufs Matterhorn...
Von nun an geht es durch einen bereits leicht gelblich verfärbten Lärchenwald. Dieser entschädigt für den befremdend wirkenden Mosjsee. 
Bald nachdem man den Wald verlässt, erscheint das Gasthaus Grüensee und wenig später stehe ich am dritten der fünf Seen, dem Grüensee. Dieser ist wesentlich schöner gelegen als der Mosjsee. Nun geht es fast eben bis zu einer grossen Ebene hinter der Bahnstation Gant. Riesige Findlinge aber auch Bäche zieren die Gegend. 






Stellisee mit Sicht aufs Monte Rosa Massiv
Nun geht es aufwärts. Rund 270 Höhenmeter sind noch zu überwinden bis zur Station Blauherd. Auf einer breiten Rampe geht es aufwärts. Den Aufstieg zur Flüealp lasse ich bewusst aus und steige direkt zum Stellisee hoch. 
Vom Stellisee geht es nun auf einem schmalen Pfad die restlichen 50 Höhenmeter aufwärts. 

Genau nach 2h 30 min ist die Station Blauherd erreicht. Da es hier keine Einkehrmöglichkeit gibt, steige ich sofort ins Gondeli und fahre zurück zur Sunnegga, wo die Stärkung in Form einer hausgemachten Rösti wartet. 




Mehr zu dieser Tour finden man auf der Homepage von Zermatt.


Samstag, 27. September 2014

Sillerenbühl - Ammertenspitz - Engstligenalp

Prachtswetter! Und der Muskelkater von der gestrigen Tour hält sich in Grenzen. Also geht's gleich noch einmal los in Richtung Berner Oberland - denn das Berner Oberland ist bekanntlich schön.
Schon seit Längerem überlegte ich mir, den Äugi-Lowa-Weg über den Ammertenspitz in Angriff zu nehmen, doch bisher liess ich mich von der Kategorie weiss-blau / T4 abschrecken. Aber heute sollte es passen. Ich fühlte mich fit und ich wollte es probieren.
Ich parkiere bei der Sillerenbahn und fahre gemütlich mit der Gondelbahn hoch aufs Sillerenbühl (auf die Variante "zu Fuss zum Luegli" verzichtete ich wegen den gestrigen Höhenmetern). Um Punkt 11 Uhr konnte es also losgehen.


Eckdaten:
Bummeregrat

Startpunkt: Sillerenbühl, 1972 müM
Endpunkt: Bergstation Engstligenalp, 1965 müM


Route:
Sillerenbühl - Hahnenmoospass -
Bummeregrat - Äugi - Ammertenspitz (2613 müM) -
Ammertenpass - Engstligenalp


Wanderzeit:
Sillerenbühl - Hahnenmoospass: 35 min (allerdings sehr zügig gegangen)
Hahnenmoospass - Ammertenspitz: 2h
Ammertenspitz - Engstligenalop: 1h 05 min

Weg:
Aufstieg Luegli - Ammertenspitz berechtigt T4, teils sehr ausgesetzt, aber perfekt gesichert, Rest T2 bis T3



Wegbeschreibung:

Vom Sillerenbühl geht es zunächst einige Meter abwärts. Achtung, hier hat es wilde Trottinettfahrer/-innen, die mit ihrem fahrbaren Untersatz noch nicht so bekannt sind! Gleich danach geht es einigermassen steil einen Fahrweg hoch in Richtung Laveygrat. Auf halber Höhe zum diesem zweigt der Alpenblumenweg, welcher zum Hahnenmoospass führt, rechts ab. Der Weg ist breit und ich komme in stolzem Tempo voran. Nach nur 35 min (Wegweiser 1h) passiere ich den Hahnenmoospass und wandere weiter in Richtung Rägeboldshore. Dieses lasse ich aber links liegen und wandere weiter bis zum markanten Pistenwegweiser. Dort halte ich mich an den weiss-blau markierten Alpinweg in Richtung Ammertenspitz.

Zunächst führt der Weg über den schmalen Bummeregrat geradewegs ansteigend auf eine Felswand zu. Ein wenig mulmig ist mir schon zu Mute, doch sehe ich weiter vorne mehrere Gruppen von Wanderern. Ich war immerhin nicht ganz alleine unterwegs.

Nach dem Bummeregrat steigt der Weg in munterem Zickzack der Felswand empor. Bloss nicht hinunterschauen! Aber der Weg ist über weite Strecken sehr gut mit neuen Ketten gesichert und ist auch breit genug, um darauf mit den Wanderstöcken Halt zu finden.

An einer besonders steilen Stelle in der Felswand geht es nun über Stahltreppen hoch. Auch hier richte ich meinen Blick ausschliesslich aufwärts. Zu oberst an der Treppe steht unter einem Felsvorsprung eine Schutzhütte. Gleich anschliessend kommt der enge Felsdurchgang "Jumpfere-Zwick". Schätzungsweise die Hälfte des ausgesetzten Weges habe ich nun zurück gelegt. Nun geht es auf einem schiefrigen Pfad weiter der Felsflanke entlang. Zeitweilig ist der Weg wieder mit Ketten gesichert. Die Steigung ist stetig, einigermassen steil, aber dennoch angenehm. Denn auf diesem Weg muss ich das Tempo sowieso herunterfahren.




Je höher man steigt, desto surrealer wird die Landschaft. Sie ist unglaublich karg und sieht irgendwie ausserirdisch aus.

Bald ist aber auch diese Stelle überwunden und es kommt nun der Schlussanstieg zum Ammertenspitz. Dieser ist nun einfach zu begehen und erfordert lediglich noch ein wenig Durchhaltevermögen.







Aussicht vom Ammertenspitz zur Lohnergruppe

Nach 2h 30 min stehe ich auf dem Ammertenspitz. Er ist gut bevölkert. Deshalb verweile ich trotz dem wunderbaren Panorama nicht allzu lange. Für die absolute Fernsicht zu den Hochalpen steht sowieso der Wildstrubel im Weg.

Der Abstieg zum Ammertenpass ist sehr steil, und ich gehe langsam, um auf dem Schiefer nicht auszurutschen. Nach nur 10 min ist der Pass erreicht und es geht nun stetig auf typischem T3- Weg abwärts. Schon lange sieht man die weite Ebene der Engstligenalp, doch der Abstieg zieht sich hin. Einmal unten angekommen, geht es noch ca. 1km lang über die weiter Ebene bis ich schliesslich nach 3h 40min die Gondelstation erreiche. Von hier aus lasse ich mich gemütlich mit der Gondel ins Tal fahren.


Fazit:
Es hat sich mehr als gelohnt, diese Tour zu machen.
Ja, der Weg zum Ammertenspitz ist steil.
Ja, der Weg ist teilweise sehr ausgesetzt und
ja, der Weg erfordert absolute Trittsicherheit und Erfahrung.

Aber: Der Weg ist wunderbar gepflegt und ausgebaut - nicht nur die Sicherungsketten, auch der Weg als Solches. Doch ganz sicher ist der Weg in dieser Richtung einfacher zu begehen als in die Gegenrichtung.





Freitag, 26. September 2014

2 für 1: Bürglen und Gantrisch

2 Pässe und 2 Gipfel an einem Tag... das schaffe ich nicht alle Tage. Natürlich waren es allesamt Miniaturausgaben, dennoch war die Tour lohnenswert.

Gantrisch, im Hintergrund das Stockhorn
Der Wetterbericht war vielversprechend daher wollte ich die Chance nutzen um wieder einmal eine kleine Tour zu machen. Es ist schon viel zu lange her, seit ich die Wanderschuhe geschnürt hatte.

Mit dem Auto erreichte ich den oberen Parkplatz an der Wasserscheide um kurz nach 11 Uhr. Schon jetzt hatte es recht viele Leute und ich befürchtete, dass mich hoch zum Morgetenpass die regelrechte Radiowanderung erwarten würde. Doch das war wohl nicht zu ändern und ich marschierte los.






Eckdaten:

Weg über den Grat zum Leiternpass
Startpunkt: Gurnigel Wasserscheide, 1580 müM
Endpunkt: Gurnigel Wasserscheide, 1580 müM

Route:
Gurnigel Wasserscheide - untere Gantrischhütte -
Morgetenpass - Bürgle (2165 müM) - Morgetepass -
Schibespitz - Gantrisch (2175 müM) - Leiternpass -
Obernünene - Gurnigel Wasserscheide

Wanderzeit:
Wasserscheide - Morgetenpass: 60 min
Morgetenpass - Bürgle: 25min
Bürgle - Morgetenpass - Gantrisch: 60 min
Gantrisch - Leiternpass: 30 min
Leiternpass - Wasserscheide: 35min
Total: 3h 30min

Weg:
Gantrisch Gipfel T3+, Rest T2



Wegbeschreibung:
Beim Parkplatz Wasserscheide schlage ich den Weg zur unteren Gantrischhütte ein. Dieser ist schmal und führt mehrheitlich durch den Wald. Bei der Gantrischhütte komme ich auf einen breiten Fahrweg. Entgegen meiner Befürchtungen hat es nicht einmal übertrieben viele Leute auf dem Weg.
Stetig und in gutem Tempo komme ich voran. Erst ca. 150 Höhenmeter unterhalb des Passes wird der Weg steiniger jedoch nicht steiler. Wie eine Rampe zieht der Weg bergauf bis ich nach 60 min und ca. 400 Höhenmetern auf dem Morgetenpass ankomme.

Erstes Tagesziel Bürgle

Nach einer kurzen Rast zweige ich nach rechts ab und steure die Bürgle an. Bis zum Gipfel sind es nur rund 200 Höhenmeter, die in gemächlicher Steigung der Südost-Flanke entlang beginnen. Nach einem scharfen Knick geht es beinahe in der Falllinie über Grasmatten hoch zum Vorgipfel, definitiv das steilste Stück auf dem Weg zur Bürgle. Von dort sind es noch wenige Meter linkshaltend zum Gipfel. Hier bin ich ganz alleine und geniesse die Stille.





Aussicht von der Bürgle zum Ochsen

Doch es zieht und so wird die Mittagsrast nicht sehr lang. Auf dem gleichen Weg geht es abwärts zurück zum Morgetenpass. Hier lasse ich eine riesige Wandergruppe bestehend aus sicherlich 120 höchstens mässig motivierten Jugendlichen vorbeiziehen.


Mein Weg führt nun weiter in Richtung Gantrisch. Dazwischen liegt noch die Anhöhe Schibespitz, die ich überwinden muss. Von dort aus führt der schmale Weg geradewegs auf den Gantrisch zu. Diese Passage kenne ich von früheren Ausflügen her bereits gut. Auf den letzten 70 Höhenmetern ist der Weg ausgesetzt aber bestens mit funkelnagelneuen Drahtseilen gesichert. Kurze Zeit später habe ich den für heute zweiten Gipfel erreicht. Ganz alleine bin ich hier nicht, doch es hat weniger Menschen als ich erwartet hätte.

Wiederum verweile ich ein paar Minuten bevor ich mich an den Abstieg mache. Wie bei den vorhergehenden Malen, war auch dieses Mal die erste Passage des Abstiegs die mühsamste.
Gleich nach den gesicherten Stellen zweige ich nach links ab direkt in Richtung Leiternpass. Der Weg führt zunächst an der Flanke des Gantrisch entlang und führt schliesslich über den schmalen letzten Grat zum Leiternpass. Heute fühlte ich mich nicht ganz so trittsicher wie auch schon, so dass ich froh war, als ich den Pass erreicht hatte.

Von hier geht es auf bekanntem Weg abwärts zur Obernünenen und dann auf der Fahrstrasse zurück zur Wasserscheide, wo ich nach exakt 3h 30min wieder bei meinem Auto bin.



Mittwoch, 3. September 2014

Berner Oberland Ost: Höhenweg Planplatte - Engstlenalp

Hochsträss frisch gepudert
Es bot sich heute spontan die Gelegenheit, eines der seltenen Schönwetterfenster für eine Wanderung auszunutzen. Ganz im Osten des Berner Oberlandes wollte ich den Höhenweg von der Planplatte zur Engstlenalp erwanderen. 
Der Bequemlichkeit halber gönnte ich mir die Fahrt mit der Gondelbahn von Meiringen bis auf die Planplatte. Das ersparte mir realistischerweise ca. 1200m Aufstieg von Hasliberg Reuti bis zur Bergstation Planplatte.







Nebelmeer über dem Gental
Kurz nach 09:30 Uhr erreichte ich mit der Bahn die Bergstation und besuchte zunächst den nahe gelegenen Aussichtspunkt. Was für ein wunderbarer Ausblick auf die östlichen Berner- und die Zentralalpen!
Um kurz nach 10 Uhr war es dann Zeit zum Loslaufen in Richtung Balmeregghorn.







Eckdaten: 
Wetterhornkette
Startpunkt: Bergstation Planplatte, 2233 müM
Endpunkt: Engstlenalp, 1834 müM


Route: 
Planplatte - Balmeregghorn (2255 müM) - 
Erzegg - Tannsee - Tannalp - 
Engstlenalp


Wanderzeit:
Planplatte - Balmeregghorn: 55min
Balmeregghorn - Tannalp: 1h 30min
Tannalp - Engstlenalp: 40min
Total: 3h 05min

Weg:
T2, sehr gut ausgebaut und gepflegt, bei Nässe ist auf dem Schiefer Vorsicht geboten



Sustenhorn
Wegbeschreibung:
Von der Bergstation Planplatte führt der breite Wanderweg nördöstlich weg. Bald verzweigt sicher der Weg und ich folge dem Wegweiser zum Balmeregghorn. Der Weg wird nun zwar schmaler und auch geht es rechts steil nach unten, doch der Weg ist nirgends gefährlich. 


Bald eröffnet sich mir der wunderbare Blick auf die blütenweisse Nordflanke des Sustenhorns. 

Nicht allzu tief unter mir liegt das noch dichte Nebelmeer. 



Bereits nach 55min stehe ich auf dem Gipfel des Balmeregghorns, welches nur wenige Meter höher ist als die Bergstation Planplatte. Allerdings habe ich inzwischen ca. 130 Höhenmeter verloren. 

Auf dem Gipfel (zwar ist es der höchste Punkt der Kette, jedoch erscheint mir das Wort "Gipfel" doch ein wenig übertrieben...) gibt es eine kurze Rast. Nun gilt es zu entscheiden, ob ich direkt nach Melchsee Frutt absteigen und dann durch die Ebene zur Tannalp gehen oder noch weiter dem Höhenweg folgen soll. 
Da die Melchsee Frutt noch in Nebelfetzen liegt, ist die Entscheidung einfach. Ich folge weiter dem angenehmen Höhenweg. Vorsicht ist einzig an einigen wenigen sehr nassen und dadurch äusserst rutschigen Schieferpartien geboten.


Unterwegs begegnen mir andere Naturfreunde, häufig auch vierbeinige. 
















Tannsee
Langsam verliert der Wanderweg an Höhe. Beim Tannsee bin ich auf der Ebene angelangt und es eröffnet sich mir ein beinahe kitschiges Panorama über den Tannsee in Richtung Melchsee Frutt.

Auf der Tannalp stärke ich mich mit einer feinen Tomatensuppe und nehme anschliessend die letzten 40min des Weges zur Engstlenalp unter die Füsse. Dieses Wegstück bringe ich in den Turnschuhen hinter mich, was bei genügend Vorsicht durchaus möglich ist. ¨



Von der Engstlenalp aus führt mich das Postauto in ca, 50min zurück nach Meiringen. Aber Achtung: Das Postauto fährt nur wenige Male pro Tag. Ein Blick auf den Fahrplan ist unerlässlich!

Mit dieser Tour habe ich ein weiteres Stück der Via Alpina unter die Füsse genommen. Die Originalroute führt eigentlich von der Engstlenalp nach Meiringen, passiert jedoch genau das heute zurückgelegte Streckenstück.

Mehr zu dieser Tour auf SchweizMobil.ch.