Steinmann auf dem Gipfel der Chilchflue |
Nach drei Wochen Wanderpause bin ich heute endlich wieder einmal losgezogen. Das Wetter sollte eigentlich passen und die Temperaturen sollten auch noch einmal eine Tour auf eine Höhe von ca. 3000 müM zulassen. Und da ich heute mit Urs einen erfahrenen Berggänger als Mitwanderer gewinnen konnte, stand einer etwas exponierteren Tour nichts mehr im Weg.
Das Hundshorn - quasi der Nachbargipfel vom weltberühmten Schilthorn - sollte es werden.
Gemütlich liessen wir uns mit der Gondel zur Ausgangshöhe auf 2970 müM bringen. Und von hier aus konnte es kurz nach 10 Uhr losgehen.
Sicht aufs Hundshorn (links) |
Eckdaten:
Startpunkt: Bergstation Piz Gloria, 2970 müM
Endpunkt: Gimmelwald, 1363 müM
Route:
Piz Gloria - Sattel P 2828 -
Chilchflue (2833 müM) -
Sattel - Roter Herd - Tellipass -
Hundshorn (2928 müM)-
Tellipass . Roter Herd - Rotstockhütte - Gimmelwald
Wanderzeit:
Netto ca. 6h 45min
Wetter:
Mehrheitlich sonnig, nebelartige Wolken (leider auf dem Gipfel)
Weg:
Mehrheitlich T3 bis T4, teils weglos und schiefrig, langer Abstieg T2
Wegbeschreibung:
Von der Aussichtsterrasse vom Piz Gloria geht es zu nächst relativ ausgesetzt aber gut gesichert (neue Drahtseile) in Richtung Roter Herd. Die Route ist landschaftlich wunderschön. Der Weg ist gut, allerdings ist Trittsicherheit notwendig. Zwischenzeitlich erinnern die Hilfsmittel an einen kleinen Klettersteig.
Nach ca. 30min erreichen wir den Sattel an Punkt 2828.
Aussicht von der Chilchflue |
Dort diskutieren wir kurz, ob wir den Abstecher zur Chilchflue, welcher uns ca. 30min Zeit kosten wird, machen sollen. Ich bin der Meinung, dass es sich rentieren würde und kann mich durchsetzen. Also zweigen wir rechts ab und queren den schiefrig abfallenden Hang hinüber zur Flanke der Chilchflue. Nach einem kurzen Anstieg erreichen wir den grossen Steinmann auf dem Gipfel der Chilchflue. Das Panorama ist wunderschön.
Nebst Eiger, Mönch und Jungfrau präsentieren sich auch die Schwalmere und das Blüemlisalpmassiv in voller Pracht.
Dennoch gehen wir bald zurück in Richtung Sattel und weiter zum Roten Herd. Von hier an folgen wir teils pfadlos den weiss-blauen Markierungen zum Tellipass. Eine Stelle ist etwas mühsam, da eine kleine Felswand das klein Tal abriegelt. Dank der fachkundigen Unterstützung des Begleiters schaffe ich aber auch dieses Hindernis innert nützlicher Frist.
Nach dem Tellipass ist der Weg aufs Hundshorn nicht mehr markiert und wir suchen nach einer geeigneten Route. Wir finden einen Pfad, der mehr oder weniger an der Nordflanke hochgeht und folgen diesem. Noch ein wenig durchbeissen und dann ist es geschafft. Wir stehen auf dem Hundshorn!
Gipfelkreuz auf dem Hundshorn |
Leider fühlt sich hier eine Wolke auch gerade sauwohl und lässt sich nicht dazu überrede, sich anderswo niederzulassen. So beschränkt sich die Aussicht auf die nächsten 100m. Echt Schade!
Für den Rückweg folgen wir einem Pfad über die sehr schiefrige Nordost-Flanke. Etwas rutschig aber durchaus machbar liegt dieser Abstieg rasch hinter uns. Nun müssen wir bis zum Roten Herd die gleiche Route nehmen, wie auf dem Hinweg.
Beim Roten Herd folgen wir dem Wegweiser zur Rotstockhütte. Der Abstieg geht schon hier in die Knie. Beim Abzweiger zur Sefinenfurgge kommen Erinnerungen an die Via Alpina auf... Doch unser Weg geht weiter an der Rotstockhütte vorbei und wir entscheiden uns spontan, statt nach Mürren, den Weg direkt nach Gimmelwald einzuschlagen.
Im Sefinental |
Der Abstieg bleibt steil und geht in die Knie. Doch landschaftlich ist der Weg sehr lohnenswert. In der Sohle des Sefinentals tost ein kleiner Bach und gibt dem Tal eine idyllische Stimmung.
Weniger idyllisch ist dann auf den letzten 1,5km der erneute Anstieg um fast 140 Höhenmeter zurück zur Gondelstation in Gimmelwald.
Nach insgesamt rund 6h 45min Wanderzeit treffen wir genau pünktlich zur Gondelfahrt in Gimmelwald ein.
Lohnende Tour - sie war sicher nicht vergeblich auf meiner Wunschliste!
Die Aussicht vom Hundshorn muss bei schönem Wetter fantastisch sein. Allerdings spürt man die Höhe beim Aufstieg und der Weg ist nur für geübte Berggänger zu empfehlen.
Mehr zu dieser Tour auf GPSies.com.
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