Erneut hat sich ein Hitzehoch über der Schweiz festgesetzt. Um der brütenden Hitze in der Stadt zu entfliehen, muss man sich schon ziemlich weit im die Höhe begeben. Der Glacier Trail zur Britanniahütte bietet genau diese Möglichkeit - und beim Gang über zwei Gletscher ist für Abkühlung gesorgt.
Als Ausgangspunkt wählte ich - wie bereits vor Kurzem für die Wanderung zum Monte Moro Pass - den Mattmarkstaudamm. Um 09:30 konnte die Wanderung dort beginnen.
Startpunkt: Mattmark Staudamm, 2207 müM
Endpunkt: Bergstation Felskinn, 2989 müM
Route:
Mattmark Staudamm - Schwarzbergalp - Schwarzbergkopf - Allalingletscher - Laubhorngletscher - Britanniahütte (3030müM) - Egginerjoch - Bergstation Felskinn
Wanderzeit:
Mattmark Staudamm - Schwarzbergkopf: 1h 35min
Schwarzbergkopf - Britanniahütte: 1h 30min
Britanniahütte - Bergstation Felskinn: 1h
Total: 4h 05min
Weg:
Der Weg ist durchwegs gut präpariert und markiert. Mattmark - Schwarzbergkopf: T2 (bis Schwarzbergalp T1), ab Schwarzbergkopf weiss-blau-weiss markiert und wegen den Gletscherüberquerungen als T4 deklariert. Zwischen den Gletschern T3 im Blockgelände. Der Weg ist nirgends ausgesetzt oder gefährlich.
Wegbeschreibung:
Die Wanderung beginnt auf einer Fahrstrasse, welche am Mattmarksee entlang führt. Nach dem ersten Tunnel zweigt der Weg zum Schwarzbergkopf bald rechts ab und steigt merklich an. In einer weiten Kehre erreicht man nach ca. 30min die Schwarzbergalp. Das Einlaufen ist nun beendet.
Die Fahrstrasse endet und der Weg führt links von der Alphütte eng und abwechselnd mehr oder weniger steil den Hang hoch. Es ist bereits sehr heiss und die Steigung macht sich konditionell bemerkbar.
Plötzlich, nach etwas mehr als einer Stunde, eröffnet sich mir der Blick auf das Ziel: die Britanniahütte. Doch obwohl sie relativ nah erscheint, weiss ich, dass ich noch zu den Gletschern absteigen und auf der anderen Seite wieder aufsteigen muss. Und der Schwarzbergkopf ist auch noch nicht erreicht... Also weiter geht's.
Auf dem Schwarzbergkopf angekommen, treffe ich auf mehrere Wanderer, die den schönen Aussichtspunkt zur Mittagsrast nutzen.
Ich ziehe noch etwas weiter. Ab hier ist der Weg weiss-blau-weiss markiert (vorher weiss-rot-weiss), und das Gelände wird von einem Schritt auf den anderen steinig und felsig. Es folgt nun der Abstieg von ca. 100hm zum Allalingletscher. Die Überquerung ist absolut problemlos. Der Pfad ist gut mit Stangen markiert. Einige davon liegen am Boden, weil der Gletscher sie bei diesen Temperaturen weggeschwitzt hat. Nach dem Allalingletscher folgt die mühsamste Passage der Wanderung. Ich muss einen Sattel aus Geröll und Felsblöcken hinter mich bringen. Zwar ist auch hier der Weg alle 3m markiert, doch bei jedem Schritt muss ich auf meine Füsse aufpassen, damit ich nicht zwischen die Geröllstücke trete.
So brauche ich für dieses kurze Teilstück relativ viel Zeit. Es folgt dann noch die kurze Überquerung des zweiten Gletschers und der Schlussanstieg zur Britanniahütte, welche ich nach wenig mehr als 3h wandern erreiche. Auf 3030m ist es angenehm kühl, und ich mache ein paar Minuten Pause. Danach geht es an den Rückweg zur Felskinnbahn. Etwa 100 Höhenmeter muss man hergeben, nur um sie zum Erreichen des Egginerjochs erneut hochzusteigen. Kurs nach der Britanniahütte quere ich noch einmal ein kurzes Gletscherstück. Der Weg vom Egginerjoch zur Felskinnbahn ist mehr oder weniger flach, führt jedoch durch matschigen Schnee, was das gehen in Anbetracht der bereits müden Beine anstrengend macht.
Nach knapp mehr als 4 Stunden wandern treffe ich am Ziel ein und fahre mit dem Alpin Express nach Saas Fee.
Fazit:
Die Wanderung ist absolut lohnenswert. Die Aussicht ist wunderschön und in Mitten der 4000er der Mischabelgruppe kommt ein hochalpines Feeling auf. Die Überquerung der Gletscher ist problemlos. Geübte Wanderer mit etwas Ausdauer sollten sich von dem T4 und den weiss-blau-weissen Markierungen nicht abschrecken lassen. Doch natürlich darf man auf dem Gletscher die Augen niemals vom Pfad abschweifen lassen. Spalten können immer und überall auftauchen.
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