Auf dem Weg zum Monte Dobassio |
Rundumsicht von den Alpen bis zum Meer - wenn es denn keinen Nebel hätte...
Noch immer bin ich in Ligurien in den Ferien. Und in meinem Wanderführer hat es noch viele schöne Wanderungen, die ich gerne machen möchte.
Mit der Beschreibung "Aussichtsgipfel mit grenzenlosem Blick über die Seealpen" hat es mir die Wanderung zum Monte Armetta sofort angetan.
Nun, der Blick aus dem Fenster in Richtung Berge ist am Morgen nicht gerade vielversprechend, dennoch will ich es wagen und die rund fünfeinhalbstündige Wanderunge in Angriff nehmen. Nach ca. 50min Fahrzeit mit dem Auto treffe ich bei der Madonna del Lago oberhalb von Alto auf rund 1000müM ein, ziehe die Wanderschuhe an und marschiere los.
Eckdaten:
Endpunkt: Madonna del Lago, 1008 mÜM
Route:
Madonna del Lago - Monte Dubassio (1538 müM) -
Colle San Bartolomeo - Pian del Colle -
Monte Armetta (1739 müM) -
Pian del Colle - Colle an Barotlomeo - Madonna del Lago
Wanderzeit:
5h 25min
Wetter:
Bewölkt bis neblig, nur kurze sonnige Abschnitte
Weg:
Zu Beginn und zum Schluss T1, dazwischen durchwegs T2. Zwar markiert aber teils unübersichtlich. In den unteren Gebieten oft mit nassem Moos überzogen, daher Rutschgefahr.
Wegbeschreibung:
Beim Sanctuatrio Madonna del Lago, welches an schönen Tagen offenbar ein beliebtes Ausflugsziel ist, kann ich prima parkieren. Da das Wetter mehr als nur durchzogen ist, steht mein Auto ganz alleine auf dem grossen Parkplatz. Von hier aus geht es los. Zunächst einem Fuhrweg entlang mit einiger Steigung. Malerisch schlängelt sich der Weg bald einmal durch einen Wald von kleinen Föhren und Buchen.
Bald wird der Weg enger. In der Wegbeschreibung steht zwar, dass die Orientierung bis auf dem Monte Dubassio manchmal nicht ganz einfach ist, doch ohne Karte findet man sich hier wirklich nur mühsam zurecht. Bereits nach einer Viertelstunde verpasse ich die erste Abzweigung, welche völlig unverhofft steil in den Wald hinaufführt. Erst beim zurückgehen sehe ich die Kennzeichnung des Wanderwegs an einer Baumrinde.
Von nun an geht es ziemlich steil durch den Wald hoch. Schon bald einmal sehe ich die Markierungen zum zweiten Mal nicht und stehe vor einem Blockfeld. Hier merke ich, dass das unmöglich die richtige Route sein kann und kehre erneut um. Und siehe da: Von dieser Seite her sehe ich auch die Markierungen. Nun geht es stetig aufwärts. Der Pfad wird enger, ist jedoch gut begehbar.
Aussicht auf dem Weg zum Monte Dobassio |
Nach einem Felsvorsprung, welcher als Aussichtsplattform dient, wird der Weg deutlich steiler, geht in Serpentinen den Hanf hoch. Und auch hier zweige ich abermals falsch ab. Als der Weg im Deadend endet, kehre ich erneut um und sehe dann einige hundert Meter weiter unten die Richtige Abzweigung.
Der Weg bleibt steil, ist jedoch von nun an zwar leichter zu finden jedoch nicht weniger steil.
Plötzlich eröffnet sich eine weite Fläche, eine mit Felsbrocken durchzogene Wiese liegt vor mir. Wunderschön! Hier lässt es sich gut wandern und die Markierungen sind bis zum höchsten Punkt vom Monte Dubassio gut sichtbar.
Blick vom Monte Dobassio |
Leider eröffnet sich mir auf dem Monte Dubassio keine Fernsicht, aber immerhin ist es einigermassen sonnig.
Es folgt ein kurzer Abstieg. Ich treffe nun auf die Via Alta dei Monti Liguri, eine Art Pendent zur Via Alpina. Sie ist bestens markiert und nach einer kurzen Rast am Colle San Bartolomeo steige ich weiter auf in Richtung Monte Armetta.
Leider weichen die Wolken nicht der Sonne, eher umgekehrt. Je höher ich ansteige, desto dichter wird der Nebel und es wird auch empfindlich kalt. Ich passiere eine Kuhherde welche von einem lautstark bellenden Herdenschutzhund beschützt wird. Die Landschaft ist wunderschön, aber im Nebel auch irgendwie gespenstisch. Nach insgesamt rund 3h30min Wanderzeit stehe ich auf dem Gipfel des Monte Armetta. Und die Sicht beträgt (wie diesen Sommer bereits auf dem Wiriehorn und dem Hundshorn) ca. 50m. Es ist extrem schade, denn ich habe mich sehr auf dem Rundumblick von den Alpen bis zum Meer gefreut.
Der Abstieg erfolgt bis zum Colle San Bartolomeo auf dem gleichen Weg wie aufwärts, jedoch sind die Markierungen von oben her nicht so gut sichtbar, so dass ich zweimal auf das GPS angewiesen bin, um auf dem richtigen Pfad zurückzufinden.
Vom Colle San Bartolomeo folge ich ca. 45 min lang der Fuhrstrasse abwärts, danach geht es für die letzte Viertelstunde noch einmal auf einem kleinen Pfad quasi querfeldein bis zur Madonna del Lago, wo das Auto immer noch ganz einsam auf dem Parkplatz steht.
Fazit:
Die Wanderung hat ihren Reiz. Beim Aufstieg zum Monte Dobassio ist es nicht übertrieben, dass im Wanderführer steht "nicht immer einfache Orientierung". Ich empfehle, unbedingt eine vernünftige Karte zu besorgen.
Ich kann mir leider nur vorstellen, wie wunderbar die Aussicht vom Monte Armetta sein kann, wenn die Sicht klar ist. Leider war mir dies vergönnt. Dennoch wird mir die Wanderung als "Erfahrung der anderen Art" sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Mehr zur Route auf GPSies.com.
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