Samstag, 19. Juli 2014

Kandersteg First


Als ich vor rund einem Jahr die Wanderung über den Golitschenpass zum Elsighorn machte, überlegte ich auf den Pass kurz, ob ich nicht statt dem Elsighorn lieber die First erklimmen sollte. Damals entschied ich mich dagegen. Doch den Weg auf die Kandersteg First wollte ich heute nachholen. 

Da ich noch etwas strapaziert war vom Gang auf Torrenthorn und die Temperaturen sich wiederum jenseits der 30° befanden, beschloss ich, die Tour etwas einfacher zu gestalten, indem ich den Aufstieg mit der Allmenalpbahn um rund 500 Höhenmeter abkürzte. So konnte die Wanderung um ziemlich genau 11 Uhr auf der Unteren Allme starten. 


Eckdaten:
Ausgesetzte Wegpassage unterhalb der First
Startpunkt: Untere Allme, 1723 müM
Endpunkt: Kandersteg, Talstation Allmenalpbahn, 1181 müM


Route:
Untere Allme - Obere Allme - Steintal -
First (2548 müM) - Stand - Golitschepass -
Golitschealp - Uf der Höh - Kandersteg


Wanderzeit:Untere Allme - Obere Allme: 20 min
Obere Allme - First: 90 min
First - Golitschepass: 55 min
Golitschepass - Kandersteg: 85 min
Total: 4h 15min


Weg:
Aufstieg: T2
Abstieg zwischen First und Stand T3 - T3+, ausgesetzt aber gut gesichert. Danach T2.


Wegbeschreibung:
Die Allmenalpbahn bringt mich in 5 min vom Parkplatz hoch zur Unteren Allme. Von dort geht es los. Der Weg führt sofort steiler als erwartet hoch zur Oberen Allme. Hier ist der Weg noch breit und gut ausgebaut, dennoch ist es bei der brütenden Hitze bereits auf den ersten 190 Höhenmetern anstrengend. Ich merke sofort, dass ich heute alles andere als leichtfüssig unterwegs sein werde. 
Bei der Oberen Allme zweigt der Weg halb links ab, wird enger und führt noch steiler bergan. Bis zum Punkt 2027 im Steintal muss ich bereits unzählige Verschnauf- und Trinkpausen einlegen. Die Hitze und die Tour von vor 2 Tagen machen mir zu schaffen. 

Blüemlisalp und Oeschinensee
Ab Punkt 2027 wird der Weg noch steiler. In typischer T2-Art schlängelt er sich im ZickZack die Grasmatte hinauf. Immer wieder muss ich anhalten und gut durchatmen. Zum Glück bin ich nicht ganz alleine auf der Route. Ab und zu begegnen mir entgegenkommende Wanderer und auch ca. 40 Höhenmeter über mir kämpfen sich zwei Wanderer ebenfalls bergwärts.
Doch die harte Arbeit lohnt sich. Die Aussicht ist schon unterwegs wunderschön. Die Blüemlisalp zeigt sich ebenso wie Altels, Rinderhorn und Balmhorn (die ich zwei Tage zuvor von der anderen Seite her betrachten konnte). Ab und zu erblicke ich auch das immer wieder von Neuem beeindruckende Bietschhorn. 


Auf dem Gipfel
Nach 1h 50 zähem Aufstieg erreiche ich den Gipfel. Obwohl ich langsam ging und immer wieder anhalten musste, war ich immer noch 1h schneller am Ziel als das Wanderwegschild es angekündigt hatte. Wie konnte das sein?

Ich setze mich für einige Minuten hin, geniesse die Aussicht, die jedoch bereits von den dichter werdenden Wolken durchzogen ist.

Bald mache ich mich an den Abstieg. Gleich nach dem Gipfel beginnen die mit Stahlseilen gesicherten Stellen. Ich bin froh darum. Der Weg ist in der Tat recht ausgesetzt und wäre ohne die Sicherungen eine wirkliche Herausforderung. Auch mit den Stahlseilen muss ich vorsichtig sein um nicht auf dem schiefrigen Untergrund auszurutschen. 


Sicht zum Elsighorn
Am Stand ändert sich die Landschaft wieder. Der Weg schlängelt sich wieder durch Graswiesen. Nach knapp einer Stunde Abstieg bin ich auf dem Golitschepass, den ich ja bereits kenne. Von hier sind es noch rund 1000 Höhenmeter bis  hinunter nach Kandersteg. Die schon müden Beine sind froh um die Unterstützung durch die Stöcke. 
Schritt für Schritt verliere ich an Höhe bis ich nach rund 1h genügend weit unten im Tal bin um die Schuhe zu wechseln. In den Turnschuhen läuft es sich für die letzte halbe Stunde deutlich angenehmer.





Kurz vor Schluss der Wanderung wird es noch einmal abenteuerlich. Hier führt mich der Weg durch ein ausgetrocknetes Bachbett, welches teilweise schon von Sträuchern überwachsen ist. Zum Glück sind es  nur wenige Hundert Meter. 

Meine Wanderung endet nach 4h 15min auf dem Parkplatz der Allmenalpbahn.

Fazit:
Die Wanderung ist absolut lohnenswert. Allerdings würde ich den Aufstieg auf die First beim nächsten Mal vom Stand her in Angriff nehmen (evtl. ab Elsigenalp um die Höhenmeter etwas einzuschränken), damit ich die doch sehr ausgesetzten Passagen im Auf- statt im Abstieg überwinden kann. 









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