Dienstag, 24. Juli 2012

Lauterbrunnen - Mürren - Rotstockhütte - Sefinenfurgge - Griesalp


Vor dem heutigen Tag habe ich grossen Respekt. Laut den Angaben in meinem Buch liegen vor mir 10 Stunden Wanderzeit und 2100 Höhenmeter. Also muss ich früh los. 
Der Frühstücksraum ist immer noch leer, als ich ihn um 07.15 Uhr verlasse. 
Für den ersten Abschnitt bis nach Mürren mache ich mich in den Joggingschuhen auf den Weg. Einkaufen werde ich heute erst in Mürren. Also, los geht's!

Eckdaten:
Startpunkt: Lauterbrunnen, 795 müM
Endpunkt: Griesalp, 1440 müM

Strecke:
Lauterbrunnen - Mürren - 
Spielbodenalp - Rotstockhütte - 
Sefinenfurgge (2612 müM) - Griesalp

Total: 
25 km

Wanderzeit:
ca. 10 h

Weg:
T1 - T3


Die Strecke: 
Auf dem Weg nach Mürren
Der erste Anstieg unter der Lauterbrunnen - Grütschalpbahn ist steil. Dank der frühen Morgenstunde ist aber die Temperatur noch angenehm und schon bald sind die ersten 200 Höhenmeter geschafft. Nun geht es durch durch den Wald stetig aufwärts. Die Stimmung am Morgen früh ist idyllisch und immer wieder überquere ich kleine Bäche, welche sich wenige Meter später als Wasserfall ins Lauterbrunnental stürzen. Nicht vergeblich nennt man das Lauterbrunnental auch das Tal der 100 Wasserfälle!
Nach einer Stunde gönne ich mir eine kurze Trinkpause, doch danach geht es gleich weiter. Der Weg vor mir ist noch lang...
Nach ca. 2,5h stehe ich am Dorfeingang von Mürren. Ich wandere durchs Dorf und besorge mir im COOP den nötigen Proviant für heute.



Bergrücken zum Bryndli
Bei der Gondelstation der Schilthornbahn tausche ich die leichten Joggingschuhe gegen die Wanderschuhe. Der Weg wird vom T1 zum T2 und zieht sich mit einiger Steigung bis zur Spilbodenalp. Dort stehe ich vor einer Art Bergbuckel und ich denke nur: "Ohoh, da muss ich hoch...!"

Also packe ich die Steigung an, gemütlich und gönne mir öfter mal eine kurze Verschnaufpause. Der Anstieg über diesen Bergbuckel zum Bryndli dauert beinahe eine halbe Stunde, dafür werde ich mit einer tollen Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau belohnt. 



Rastplatz zu Mittag
Nun schlängelt sich der Weg über Weiden und Wiesen weiter ins Tal hinein. Weit oberhalb erkenne ich auf der rechten Seite das Drehrestaurant Piz Gloria.  Nach ca. einer weiteren Stunde bin ich bei der Rotstockhütte angelangt. Es ist Zeit für eine ausgiebige Mittagsrast. 

Doch irgendwann muss ich weiter. Der Weg bis zur Griesalp dauert von hier aus sicher immer noch 4 Stunden. Weiter geht's! Vorbei an der Rotstockhütte wird der rampenartige Weg zusehends steiler. Zu hinterst im Tal ist bereits kurz daruaf die Geröllhalde auszumachen, welche durch welche der Weg zur Sefinenfurgge auf den letzten Höhenmetern führt. 

Vor dem Schlussanstieg gibt es einen letzten Blick zurück und erste Erinnerungen an die Anstrengungen und zurückgelegten Kilometer der letzten Tage tauchen auf.
Ein letzter Blick zurück...

Nach anstrengenden letzten Höhenmetern ist es dann geschafft. Die Sefinenfurgge ist ein schmaler Übergang. Ich treffe auf zwei Jungs aus Deutschland, welche die Via Alpina von Montreux her in Angriff genommen haben. Anders als ich schleppen sie auch noch ihr Zelt, den Schlafsack und Kochutensilien mit sich. Lobenswert!

Da sich über meinem Kopf ein Gewitter zusammenzubrauen scheint, breche ich bald wieder auf und setze meinen Weg fort. Zunächst über Treppen, dann durch eine regelrechte Geröllhalde verliere ich auf dem T3-Weg rasch an Höhe. Unterwegs gönne ich mir nochmals eine kurze Rast an einem Bach, doch dann muss ich mich beeilen. Ich schaffe es gerade noch bei der Alp Bürgli den Regenschutz über den Rucksack zu ziehen und mir selber die Regenjacke anzuziehen und schon setzt das heftige Sommergewitter ein. Die letzten 20 Minuten bis zum Golderli erscheinen mir endlos. 

Bei der Unterkunft erlebe ich dann die erste negative Erfahrung auf meiner Via Alpina. Trotz Reservation ist mein Zimmer bereits besetzt, so dass ich pflotschnass die Wanderschuhe nochmals anziehen und mich zum 200m entfernten Naturfreundehaus begeben muss, wo es doch noch ein freies Zimmer für mich gibt.
Nach insgesamt mehr als 10 Stunden unterwegs bin ich nun froh um eine warme Dusche und ein gemütliches Bett.



Mehr zu dieser Route: http://www.wanderland.ch/de/routen/etappe-01557.html

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