Samstag, 27. September 2014

Sillerenbühl - Ammertenspitz - Engstligenalp

Prachtswetter! Und der Muskelkater von der gestrigen Tour hält sich in Grenzen. Also geht's gleich noch einmal los in Richtung Berner Oberland - denn das Berner Oberland ist bekanntlich schön.
Schon seit Längerem überlegte ich mir, den Äugi-Lowa-Weg über den Ammertenspitz in Angriff zu nehmen, doch bisher liess ich mich von der Kategorie weiss-blau / T4 abschrecken. Aber heute sollte es passen. Ich fühlte mich fit und ich wollte es probieren.
Ich parkiere bei der Sillerenbahn und fahre gemütlich mit der Gondelbahn hoch aufs Sillerenbühl (auf die Variante "zu Fuss zum Luegli" verzichtete ich wegen den gestrigen Höhenmetern). Um Punkt 11 Uhr konnte es also losgehen.


Eckdaten:
Bummeregrat

Startpunkt: Sillerenbühl, 1972 müM
Endpunkt: Bergstation Engstligenalp, 1965 müM


Route:
Sillerenbühl - Hahnenmoospass -
Bummeregrat - Äugi - Ammertenspitz (2613 müM) -
Ammertenpass - Engstligenalp


Wanderzeit:
Sillerenbühl - Hahnenmoospass: 35 min (allerdings sehr zügig gegangen)
Hahnenmoospass - Ammertenspitz: 2h
Ammertenspitz - Engstligenalop: 1h 05 min

Weg:
Aufstieg Luegli - Ammertenspitz berechtigt T4, teils sehr ausgesetzt, aber perfekt gesichert, Rest T2 bis T3



Wegbeschreibung:

Vom Sillerenbühl geht es zunächst einige Meter abwärts. Achtung, hier hat es wilde Trottinettfahrer/-innen, die mit ihrem fahrbaren Untersatz noch nicht so bekannt sind! Gleich danach geht es einigermassen steil einen Fahrweg hoch in Richtung Laveygrat. Auf halber Höhe zum diesem zweigt der Alpenblumenweg, welcher zum Hahnenmoospass führt, rechts ab. Der Weg ist breit und ich komme in stolzem Tempo voran. Nach nur 35 min (Wegweiser 1h) passiere ich den Hahnenmoospass und wandere weiter in Richtung Rägeboldshore. Dieses lasse ich aber links liegen und wandere weiter bis zum markanten Pistenwegweiser. Dort halte ich mich an den weiss-blau markierten Alpinweg in Richtung Ammertenspitz.

Zunächst führt der Weg über den schmalen Bummeregrat geradewegs ansteigend auf eine Felswand zu. Ein wenig mulmig ist mir schon zu Mute, doch sehe ich weiter vorne mehrere Gruppen von Wanderern. Ich war immerhin nicht ganz alleine unterwegs.

Nach dem Bummeregrat steigt der Weg in munterem Zickzack der Felswand empor. Bloss nicht hinunterschauen! Aber der Weg ist über weite Strecken sehr gut mit neuen Ketten gesichert und ist auch breit genug, um darauf mit den Wanderstöcken Halt zu finden.

An einer besonders steilen Stelle in der Felswand geht es nun über Stahltreppen hoch. Auch hier richte ich meinen Blick ausschliesslich aufwärts. Zu oberst an der Treppe steht unter einem Felsvorsprung eine Schutzhütte. Gleich anschliessend kommt der enge Felsdurchgang "Jumpfere-Zwick". Schätzungsweise die Hälfte des ausgesetzten Weges habe ich nun zurück gelegt. Nun geht es auf einem schiefrigen Pfad weiter der Felsflanke entlang. Zeitweilig ist der Weg wieder mit Ketten gesichert. Die Steigung ist stetig, einigermassen steil, aber dennoch angenehm. Denn auf diesem Weg muss ich das Tempo sowieso herunterfahren.




Je höher man steigt, desto surrealer wird die Landschaft. Sie ist unglaublich karg und sieht irgendwie ausserirdisch aus.

Bald ist aber auch diese Stelle überwunden und es kommt nun der Schlussanstieg zum Ammertenspitz. Dieser ist nun einfach zu begehen und erfordert lediglich noch ein wenig Durchhaltevermögen.







Aussicht vom Ammertenspitz zur Lohnergruppe

Nach 2h 30 min stehe ich auf dem Ammertenspitz. Er ist gut bevölkert. Deshalb verweile ich trotz dem wunderbaren Panorama nicht allzu lange. Für die absolute Fernsicht zu den Hochalpen steht sowieso der Wildstrubel im Weg.

Der Abstieg zum Ammertenpass ist sehr steil, und ich gehe langsam, um auf dem Schiefer nicht auszurutschen. Nach nur 10 min ist der Pass erreicht und es geht nun stetig auf typischem T3- Weg abwärts. Schon lange sieht man die weite Ebene der Engstligenalp, doch der Abstieg zieht sich hin. Einmal unten angekommen, geht es noch ca. 1km lang über die weiter Ebene bis ich schliesslich nach 3h 40min die Gondelstation erreiche. Von hier aus lasse ich mich gemütlich mit der Gondel ins Tal fahren.


Fazit:
Es hat sich mehr als gelohnt, diese Tour zu machen.
Ja, der Weg zum Ammertenspitz ist steil.
Ja, der Weg ist teilweise sehr ausgesetzt und
ja, der Weg erfordert absolute Trittsicherheit und Erfahrung.

Aber: Der Weg ist wunderbar gepflegt und ausgebaut - nicht nur die Sicherungsketten, auch der Weg als Solches. Doch ganz sicher ist der Weg in dieser Richtung einfacher zu begehen als in die Gegenrichtung.





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