Samstag, 11. Juli 2015

Durchs Geröll über den Ärtlengrat zur Gemmi

Engstligenalp
Heute war wieder Wandertag. Auf Grund der trockenen und sehr heissen Wetterlage der vergangenen Woche, waren nun bis auf 3000müM fast alle Schneefelder weggeschmolzen. So konnte ich die Wanderung zum Tschingellochtighorn, welche ich bereits vor 14 Tagen machen wollte, unter die Füsse nehmen.
Die Engstligenalpbahn brachte mich schweissfrei auf 1965 müM zum Augangspunkt meiner Wanderung. Die Gondel ist voll, was etwas Betrieb auf den Wanderwegen verspricht - jedoch nur wenige begeben sich auf "meine" Route.






Weg unterhalb des Tschinellochtighorns
Eckdaten:
Startpunkt: Engstligenalp Bergstation, 1965 müM
Endpunkt: Gemmi Bergstation, 2346 müM

Route:
Engstligenalp - Aertlengrat - Chindbettipass (2623 müM) -
Rote Chumme (2628 müM) - Gemmipass (2346 müM)

Wanderzeit:
Engstligenalp - Ärtlengrat: 1h 30min
Ärtlengrat - Chindbettipass: 30 min
Chindbettipass - Rote Chumme: 40 min
Rote Chumme - Gemmi: 1h 50min
Total: 4h 30min

Weg: 
Fast durchgehend T3 bis T3+, ab Daubensee bis zur Gemmi T2





Wegbeschreibung:

Tschingellochtighorn
Beim Berghaus Engstligenalp zweigt ein breiter Weg in Richtung Engstligengrat nach links ab. Etwas verwirrlich: der auf der Karte vermerkte Ärtlengrat ist auf keinem Wegweiser zu finden. Da aber das Tschingellochtighorn, das ich ca. 100hm unterhalb des. Gipfels umgehen werde, sehr markant ist, ist der einzuschlagende Weg klar. 

Bereits kurz nach dem Start wird der Weg recht steil. Ab der Abzweigung zum hinteren Lohner kann man sagen sehr steil. Der Weg verläuft einmal breiter, einmal schmaler auf dem Ärtlengrat aufwärts. 
Nach enden der Vegetation besteht der Weg nur noch aus Sand und Geröll, welches bei der extremen Trockenheit leicht ins rutschen kommt. Die letzten Meter rechts unterhalb des Tschingellochtighorns vorbei sind zudem ziemlich ausgesetzt und der Pfad ist abschüssig und schmal. Äusserste Vorsicht ist geboten,  wenn man nicht ausrutschen will.


Nach 90 min habe ich den Entschlengrat erreicht. Noch immer geht es etwas bergauf, nun aber auf breiter Spur. Der Weg hält auf das Chindbettihorn zu, welches ich ebenfalls rechts umgehe. Hier ist der Weg erneut knochentrocken und voller rutschigem Schiefer. Zudem bläst vom der Seite ein starker Wind, was ebenfalls ziemlich irritierend ist. Ich bin froh, als ich den Chindbettipass erreicht habe. 
Auch dort windet es stark, und ich wandere sofort weiter, nun abwärts zum Tälli. Auf der anderen Seite geht es gleich wieder steil hoch. Doch dann sind die Aufstiege mehr oder weniger geschafft. 

Blick auf den Tällisee
Ich überlege, ob ich noch weiter aufs Felsenhorn ziehen soll. Entgegenkommende Wanderer meinen, es sei zwar weg- aber auch problemlos. So gehe ich ca. 10min aufwärts, wende dann aber und kehre zur Roten Chumme zurück ohne den Gipfel erreicht zu haben. 

Nun geht es sehr steil abwärts. Die Beine sind bereits müde - immerhin bin ich schon mehr als 3h ohne Pause unterwegs. Doch es bietet sich kein Platz zum Rasten an. 

Also bringe ich den gesamten Abstieg von der Roten Chumme bis zum Daubensee hinter mich. Wie immer auf dem Weg zur Gemmi nimmt der Weg kein Ende. Noch eine Kurve, noch eine Gegensteigung - und zum Schluss noch die 140hm vom Daubensee zum Gemmipass. 

Nach 4h 30min erreiche ich endlich die Bergstation der Gemmibahn. Geschafft!


Fazit
Der ist grundsätzlich vor allem zwei Dinge: steil und staubtrocken!
Die Wanderung eignet sich definitiv nur für trittsichere und schwindelfreie Wanderer. Sicherlich ist der Weg nicht immer so staubig-rutschig wie heute, aber dennoch sind einige Passagen des Weges recht ausgesetzt. 






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